Sprichwörtlich vier gute Taten auf einen Streich vollführte die Bayerische Hausbau GmbH am 11. Oktober 2022, indem sie ihre Mitarbeiter*innen einen Tag lang freistellte, damit sie sich in einem sozialen Projekt ihrer Wahl engagieren können. Vorgeschlagen und organisiert hatte die Einsatzbereiche die Stiftung Gute-Tat. Es sollten unterschiedliche Zielgruppen und Tätigkeiten sein, so dass für jede und jeden etwas dabei ist. Und so war es dann auch: die Kolleginnen und Kollegen konnten im Vorfeld entscheiden, ob sie im Bereich Naturschutz, Lebensmittelrettung, Kinderhilfe oder in einem Begegnungszentrum für Menschen aus aller Welt tätig werden wollen. So unterschiedlich wie die Bereiche verliefen auch die Tage selbst:
Umwelt Einsatz im Bergermoor, Peiß bei Aying
Der Herbst zeigte sich am 11. Oktober gnädig und nach all den nassen Tagen gönnte das Wetter der Einsatztruppe einen stabilen, sogar unerwartet sonnigen Tag! Nachdem alle 16 Teilnehmer*innen – teilweise mit den üblichen S-Bahn Abenteuern – am Bahnhof Aying eingetroffen waren, ging es mit den beiden Betreuerinnen vom Landratsamt Landkreis München los zum eigentlichen Einsatzort, dem Bergermoor bei Peiß.
Hier wird, wie sich schnell herausstellte, dringend Hilfe benötigt, um der Verbreitung von untypischen Moor- und Moos- Bewohnern Einhalt zu gebieten. Die beiden Guides erklärten bei einem ersten Gang in das Moor die Gegebenheiten und die Geschichte des Bergermoors, welches mit beachtlichem Einsatz und Aufwand seit geraumer Zeit erhalten bzw. renaturiert wird.
Zunächst wurde die Gruppe in den rückwärtigen Bereich des Moors geführt, wo die Vernässung bereits vorangeschritten ist. Eine anschauliche Demonstration des moosigen Schwingbodens mit seinen tiefen Gräben und Löchern inklusive der Warnung, nicht in diesen zu versinken, war wohl berechtigt. Frau Gulba vom Landratsamt schloss an die Warnung noch an: „Nicht dass die Gruppe in kleinerem Ausmaß zurückkehrt als sie gekommen ist.“
Dann wurde die eigentliche Aufgabe erklärt, nämlich folgenden Pflanzengruppen den Garaus zu machen: Im Moos selber vorrangig dem Faulbaum („möglichst tief ausschneiden, damit der nicht mehr nachwächst“), welcher sich dort großzügig verbreitet hatte. Auf dem Weg von der Straße zum Moor stand dann die Neophyten Bekämpfung im Vordergrund. Botanisch Versierte kannten natürlich die Namen der Untergruppen wie Telekien, Orientalisches Springkraut und die Kanadische Goldrute.
Nun wusste das Team, was es hier zu bekämpfen galt, ging zurück zu den Wagen, um sich dort mit dem nötigen Equipment zu versorgen. Größe, Anzahl und Art der Werkzeuge ließen schnell vermuten, dass eine durchaus anstrengende Arbeit vor einem lag. So war es dann auch und alle froh als man zur Mittagspause rief.
Das Mittagessen stand – mit den frühmorgens bereits beschafften Sandwichtüten der Community Kitchen – ebenfalls im Zeichen der Nachhaltigkeit.
Anschließend ging es wieder in die Vollen – der stetig wachsende Haufen aus entferntem Baum- und Pflanzenmaterial war der Beweis. Besonders das Fällen und Entsorgen der Bäume (auch Birken und Nadelholzgewächse mussten entfernt werden) war eine wahre Glanzleistung! Und wichtig, um dem Moor wieder Platz zum „Atmen“ zu verschaffen. Als sich der Nachmittag dem Ende zu neigte, konnte man bei den frisch gekürten Gärtnern durchaus Stolz spüren, auf das, was sie alles geschafft hatten, aber auch Erleichterung darüber, dass es geschafft war.
Neun motivierte Menschen – ein Ziel!
Der Jugendtreff Au brauchte Hilfe – da waren sie zur Stelle:
Das zweite Team des sozialen Tages der Bayerischen Hausbau AG traf sich in Haidhausen, dort liegt der Jugendtreff direkt neben dem Auermühlbach. Neun Mitarbeiter*innen hatten sich für dieses Projekt entschieden, bei dem man Bürooutfits gegen weiße Ganzkörperanzüge und Tastatur gegen Malerpinsel tauschen musste.
Die Terrasse des Jugendtreffs Au brauchte nach Jahren regen Treibens dringend eine Verschönerung. Der Jugendtreff ist eine Anlaufstelle für Jugendliche zwischen 13 und 21 Jahren und ein integratives Modell von Freizeit und außerschulischer Jugendbildung. Im Offenen Treff gibt es täglich Spiel- und Sportangebote, WLAN, Playstation, musisch-kreative Angebote und Kochgruppen. Ratsuchende Jugendliche finden hier kompetente Ansprechpersonen.
Aber an diesem 11. Oktober 2022 gehörte der Treff erst einmal dem Team der Bayerischen Hausbau GmbH, das sich in drei Gruppen aufteilte: Der Schönheitsputz der Terrasse war die Aufgabe von Astrid, Susi und Julia. Tatkräftig wurde alles Störende beiseite geräumt, der lockere Putz mit Spachteln abgekratzt, die Löcher verspachtelt und die Fenster abgeklebt. Nach einer Grundierung wurde die neue Farbe in zwei Schichten aufgetragen und schon erstrahlte alles in neuem Glanz! Welch eine Veränderung, da werden die Jugendlichen am Nachmittag staunen!
Auch die Holzverkleidung hatte eine Schönheitspflege dringend nötig. Enno, Jochen, Benno und später auch Benedikt nahmen sich umgehend diesem Thema an. Erst mal die Wände von Spinnweben und Schmutz befreien und dann das Abschleifen der langen Wandschienen – eine schweißtreibende Angelegenheit, die aber klaglos erledigt wurde. Danach wurde alles neu lasiert, ein tolles Ergebnis, das viele Jahre halten wird.
An der Frontseite hieß die Aufgabe, das alte Logo „Jugend-Treff in der Au“ zu entfernen – als Vorbereitung für den neuen Namenszug „Freizeit-Treff in der Au“. Isabelle, Kiara-Sophie und Benedikt waren gleich Feuer und Flamme und legten los. Erst einmal musste auch hier alles sauber gemacht und der alte Putz entfernt werden. Danach hieß es grundieren, abkleben und mehrfach streichen. Damit wurde eine weiße Fläche geschaffen, auf der die Jugendlichen nun ihr neues Graffiti selbst erstellen können.
Betreut und umsorgt wurde das Team von Nici und Tobi aus dem Jugendtreff, die mit Rat und Tat zur Seite standen und alle nötigen Materialien und Werkzeuge besorgten. Und sie kümmerten sich auch liebevoll um das leibliche Wohl – frischer Kartoffelsalat mit Wiener Würstchen zur Mittagspause in der Sporthalle!
Ein gelungener Tag für alle Beteiligten – und eine große Freude für die Jugendlichen aus der Au, die sich jetzt in einer schöneren, aber immer noch coolen Umgebung treffen können!
„Shaering is caring“
Der Slogan des nachhaltigen Konzepts namens „Shaere“ passte perfekt auf den Einsatz des dritten Teams der Bayerischen Hausbau GmbH. 10 Mitarbeiter*innen hatten sich für dieses Projekt entschieden und trafen sich am Vormittag vor den Toren von Shaere in Neuperlach. Auf einem Teil eines ehemaligen Bürogebäudes entstand ein Raum für Soziales, Nachhaltigkeit, Bildung, Kunst und Kultur sowie das Herzstück, die Community Kitchen, eine Initiative, die Lebensmittel rettet, die ansonsten auf dem Müll landen würden. Herzblutmenschen haben das Projekt gegründet und betreiben es mit einer Vielzahl von ehrenamtlichen HelferInnen.
Begrüßt wurde das Team – in stylischen Logo-Hoodies – von Shaere Gründungsmitglied Judith. Die Vorstellung des Projekts fand großen Anklang und große Bewunderung, der Funke sprang sofort über, der Arbeitseifer war groß.
Die helfenden Hände wurden in Gruppen mit unterschiedlichen Aufgaben eingeteilt: Eine Gruppe wurde im hauseigenen Fotostudio STUDIO S für Handwerksarbeiten gebraucht. Quasi Kernkompetenz für das Team der Hausbau GmbH.
Zwei Mitarbeiter des Fotostudios wiesen in die vielfältigen Arbeiten ein, die da waren: Stehtische lackieren, Deckenschienen anbringen, bohren, schrauben, Gummipuffer zuschneiden, vermessen, dübeln, Schablonen erstellen und und und…..- ein reichhaltiges Portfolio der Handwerkskunst.
Die Arbeiten wurden begleitet von Musik und zahlreichen Anekdoten von Martin, einem ehemaligen Berufsfotografen für Mode, Food und Still-Life-Fotografie.
Eine andere Gruppe half dabei, die tägliche Lieferung von geretteten Lebensmitteln in Empfang zu nehmen, zu kontrollieren und in Regale und Kühlschränke zu verstauen: Brot, verschiedenes Gemüse und Obst, vor allem Unmengen von Bananen. Viele Waren wurden auch gleich an die wartenden Gäste kostenlos weitergegeben.
Hochbeete im Innenhof der Anlage warteten auf die dritte Gruppe und auf Ernte und Säuberung. Hier war der berühmte grüne Daumen gefragt, kein Problem für die Helferinnen, die sich ein Beispiel am Fotostudio nahmen und ein Gemüse Stillleben schufen.
Gearbeitet wurde an allen Ecken des Geländes und dementsprechend groß war der Hunger zur Mittagspause. Praktischerweise konnte der direkt auf dem Gelände, im Restaurant der Community Kitchen gestillt werden. Die Meinungen waren unisono: Tolles Essen aus gespendeten Lebensmitteln.
Nach der Mittagspause wurde ein professionelles Gruppenfoto gemacht – mit vielen Tipps und Tricks zum Thema „richtig fotografieren“ vom Profi.
Und dann ging es zum Endspurt bei der Aufgabenbewältigung:
Tische zusammenschrauben, Einlegeböden sägen und in Spinde einbauen, Logos aussägen, Hohlkehle (nahtloser Übergang von Boden und Wand) saugen, Boden abkleben und malern. Wieder viel Arbeit…. und ganz nebenbei gab es „Kurzlehrgänge“ von einem Mitarbeiter der Hausbau GmbH in Schrauben, Bohren und Sägen für alle.
Um 16.00 Uhr war das gesamte Team platt, aber happy und die Mitarbeiter*innen von Shaere und vom Fotostudio mehr als zufrieden: „Das ging alles doppelt so schnell wie gedacht“.
Bei der Verabschiedung war sich das Team einig: „Wir sind ganz begeistert vom Ort und den Projekten hier und irgendwie wars auch wie bei uns auf den Baustellen:)“
Kernkompetenz im Begegnungszentrum
Das vierte Team des sozialen Tages der Bayerischen Hausbau AG traf sich in Neuhausen-Nymphenburg, dort liegt das AWO-Begegnungszentrum Reinmarplatz. Sechs Mitarbeiter*innen hatten sich für dieses Projekt entschieden, bei dem es überwiegend um Malerarbeiten ging.
Das Begegnungszentrum ist ein Ort, an dem sich Jung und Alt wohlfühlen können und Gemeinschaft möglich ist. Betreiber des Begegnungszentrums ist die AWO München-Stadt. Für die Bewohner des Mehrgenerationenwohnens am Reinmarplatz und darüber hinaus für das ganze Viertel stehen hier eine Cafeteria und ein Mehrzweckraum für Angebote zur Aktivierung von Nachbarschafts- und Selbsthilfe zur Verfügung. Viele Ecken waren hier durch die viele Nutzung und den Abrieb von Gehhilfen und Rollstühlen mitgenommen und hatten einen neuen Anstrich nötig.
Nach einer kurzen Begrüßung und Vorstellung der AWO durch Frau Taubert, eine der Mitarbeiterinnen vor Ort, hieß es für die fünf Kolleginnen und einen Kollegen der Bayerischen Hausbau erst einmal abkleben, abkleben, abkleben – und mit Folie auslegen, bevor Malerrollen und Pinsel zum Einsatz kamen. Professionell ging das Team vor: Erst einmal die Wände oben streichen, dann weiter unten, und immer mit dem Lichteinfall vom Fenster weg arbeiten. Außerdem zunächst die Kanten mit Pinsel oder kleiner Rolle sorgfältig streichen, dann folgt mit großer Rolle (auf dem Teleskopstiel) der flächige Anstrich. Das Team war nicht nur handwerklich geschickt, sondern auch kreativ: da kein Spachtel zur Hand war, kam kurzerhand ein Teigschaber zum Einsatz.
Zwei Helferinnen fühlten sich an diesem Tag eher zum Garten hingezogen und setzten hier ihren grünen Daumen ein. Abgestorbene, kranke und sich überschneidende Äste mussten entfernt und die Hochbeete und Blumenkübel für den Wintersschlaf vorbereitet werden.
Schön sah alles aus danach, Wände und Garten wieder schmuck, was nicht nur die Leitung des Hauses am Ende zufrieden feststellte, sondern auch die Besucher*innen des Nachbarschaftshauses, die zum Mittagstisch oder einfach zu einem Plausch mit Nachbarn vorbeikamen. Frau Taubert meinte am Ende: „Der Tag war wirklich toll und das Team der Bayerischen Hausbau war sehr engagiert! Unsere Räumlichkeiten und Pflanzenkübel sehen wieder super aus und die Bewohner*innen und Kinder, die am Abend vorbeigekommen sind, waren ganz begeistert. Danke für die Organisation!
Zufrieden mit ihrem Werk war auch das Team, das sich sicherlich noch eine Weile an den ungewöhnlichen Arbeitstag erinnern wird – und das nicht nur wegen der weißen Flecken auf den Hosen.
Frau Sieber, die alle Aktionen mit der Stiftung Gute-Tat geplant hatte, bedankte sich auch: „Ganz herzlichen Dank für die Organisation! Ich hatte viel Spaß gestern und die Räume des Begegnungszentrums strahlen wieder. Auch von den anderen Teams habe ich viel positives Feedback bekommen. Und das Wetter hat auch gepasst… Ich hoffe wirklich, wir dürfen das bald wieder machen, dann würde ich sehr gerne wieder auf Sie zukommen.“