Garbe setzt sich für das Reit- und Naturprojekt Op de Wisch ein
Auf der Wiese – Op de Wisch – besser kann man das soziale Teamevent von Garbe Immobilien-Projekte nicht beschreiben, noch dazu bei herrlichem Sonnenschein und für Hamburg sehr hohen Temperaturen. Und in der Natur stimmte auf jeden Fall, denn das Reit- und Naturprojekt Op de Wisch e.V., ein Träger der Eingliederungshilfe mit dem Schwerpunkt Ambulante Sozialpsychiatrie sowie Kinder- Jugend- und Familienhilfe, befindet sich vor den Toren Hamburgs, im grünen Bezirk Ohlstedt. Hier liegt ein Reiterhof, auf den auch schwerstbehinderte Kinder kommen, dieses Reitprojekt des Vereins dient der tiergestützten pädagogischen Intervention.
Hier trafen sich am frühen Morgen des 23.Juni rund 60 Mitarbeiter*innen von Garbe (die ersten bereits um 7:30 Uhr!), um Op de Wisch bei einigen Arbeiten, die dringend notwendig waren und bei denen dem Verein sowohl die Kenntnisse als auch die notwendigen finanziellen Mittel fehlten, zu unterstützen. Die Garbe Mitarbeiter*innen sind vom Fach und rückten mit schwerem Gerät an. Nach einer herzlichen Begrüßung von der Leitung des Reiterhofs wurden die Arbeitsgruppen eingeteilt:
Die Gruppe Bootssteg bekam die Aufgabe, den alten vermoderten Bootssteg am Alsterlauf durch einen neuen, gut zugänglichen, zu ersetzen. Hier war von Beginn an voller Einsatz gefordert: Zuerst wurde der alte Bootssteg abgerissen, danach wurden Dielenbretter für den Steg fachmännisch gemessen und gesägt. Ganz zur Freude einer Mitarbeiterin: „Wir freuen uns ja, dass wir uns mal körperlich bewegen können, ansonsten sitzen wir ja nur vor unseren Kisten“. Die große Herausforderung waren die Stegpfosten, hier wurde gehämmert, nachgemessen, geklopft und wieder nachgemessen, gehämmert und geklopft. Alles musste wegen dem sumpfigen, nassen Boden immer wieder angeglichen werden. Das Anlieferteam, welches den Sand für die Befestigung der Pfähle mit Schubkarren bringen wollte, musste erst mal warten, bis alles korrekt saß. Kein Problem für einen Helfer: „Ah, hier ist es schön schattig, hier warte ich gerne etwas länger“. Denn inzwischen hatten sich die Temperaturen schon richtig hochgeschraubt, Schattenplätze waren heiß begehrt. Auch die Runde der „Klugscheißer“ stand gerne am Rande des Stegs im Schatten und gab von oben kluge Ratschläge – aber nicht ohne sich selbst aufs Korn zu nehmen: „Das sind schon unsere besten Leute hier. Die kommen wenigstens professionell voran. Da hinten wird viel rumgestanden… vor allem ich (haha).“
Von der Hitze am meisten betroffen war wohl der Mitarbeiter, der den ganzen Tag einen Thermoanzug tragen musste, der für die Arbeiten am Steg im Wasser unerlässlich ist. Wenigstens das Gesicht konnte er sich ab und an mit dem Wasser aus dem Alsterlauf kühlen. Überhaupt war der Alsterlauf sehr begehrt, ob als Bierkistenkühlung oder um die Füße ein wenig abzukühlen.
Die Gruppe Winterschlafplatz war seit dem frühen Vormittag damit beschäftigt, um eine größere Fläche eine Umrandung zu setzen. Der Platz soll der neue Winterschlafplatz für die Pferde werden. Nachdem die Umrandung gesetzt war, musste die Fläche mit Sand befüllt, danach mit recycelten Gitterstein-Platten belegt und mit Gummigranulat-Steinen bestückt werden. Diese sind rutschfest und sorgen dafür, dass die Pferde es im Winter schön warm haben, wenn sie sich hinlegen. Besonders die alten Pferde benötigen die Wärme für ihre Gelenke. Hierfür musste das Material erst einmal über das ganze Areal geschleppt werden, was aber mit Hilfe einer Kettenbildung, wie man sie von dem Transport von Sandsäcken bei Überschwemmungen kennt, relativ schnell ging.
Danach musste Sand ausgeschüttet und begradigt werden, damit eine ebene Fläche für die Gitterplatten entsteht. Erst danach konnten dies dann mit Platten aus Gummigranulat bestückt werden.
Zur Mittagspause war die Hälfte des Platzes bereits verlegt. Nun benötigte die Sandabziehtruppe eigentlich etwas Verstärkung, da die Plattenverlege Truppe schon drängelte. Die beiden Herren wollten aber keine Verstärkung und machten einfach mit doppelter Geschwindigkeit weiter. Auch für die neu gelieferten Steine wurde wieder eine Kette gebildet und die Platten direkt aus dem Hänger eingelassen. Das ging schneller.
Am Nachmittag war es dann soweit, die letzten Platten wurden versenkt und gleich ein Probeliegen veranstaltet. Man war sich einig: Gut wärmen können die Platten. „Guck mal Achim, das ist nicht nur für alte Pferde gut…..“, wird beim Probeliegen gescherzt.
Die Gruppe Gehweg war für die Ausbesserung des Plattenwegs eingeteilt. Dieser Weg und eine angrenzende Wiese standen Anfang des Jahres wegen starker Regenfälle unter Wasser und waren nur noch schwer begehbar und dadurch eine Stolperfalle für die Fußgänger und zum Hindernis für Rollstuhlfahrer geworden. Und da der Reiterhof auch von den schwerstbehinderten Kindern vom Kupferhof nebenan besucht wird, war eine Ausbesserung des Weges dringend nötig. Hier werden „muscle people“ benötigt, lautete der Einteilungscode für diese Gruppe. Hier mussten Steine entfernt, der Weg in Handarbeit planiert und dann erneut gepflastert und durch Randsteine befestigt werden.
Muskelkraft war auch bei der Gruppe Koppelzaun nötig. Das Pferd Emil, größer als die anderen Pferde, lehnte sich nämlich immer zu stark gegen den alten Zaun, um an die Nachbarpflanzen ranzukommen. Dabei hatte er den alten Zaun fast umgeschmissen. Nun musste ein neuer, höherer Zaun her. Hier wurde mit Eichen-Halbstämmen und Querriegeln hantiert. Damit das Ganze auch stabil ist, wurden die Pfähle mit Erdbohrern 80 cm tief in den morastigen Boden eingelassen.
Der Hund Eddy lief indessen freudig zwischen den Projekten umher, „das ist unser Feelgood-Manager. Der gehört einem Mitarbeiter und kommt jeden Tag mit ins Büro. Der einzige genehmigte Hund – unser Therapiehund, den wir alle lieben“, so die Erklärung.
Gegen 13.30 Uhr wurde zur Mittagspause gerufen. Das Mittagessen hatten alle der Gruppe Kochen zu verdanken. Die drei Mitarbeiterinnen, die dafür eingeteilt wurden, waren bereits am Vormittag unter einem kleinen Pavillon mit Vorbereitungen beschäftigt. Für das Chili sin carne und Chili con carne mussten mehrere Kilo Zwiebeln geschält werden. In der kleinen Küche wurde es dann aber zu eng und zu heiß, um die Zwiebeln und anderen Zutaten anzubraten. Glücklicherweise gab es eine Feuerstelle im Freien, auf der dann kiloweise Kidneybohnen und Kichererbsen in einen großen Topf kamen. Nun war der Topf zu schwer, um ihn über die Feuerstelle zu hängen. Zum Glück waren ja einige Helfer in der Nähe, die schnell zu Hilfe eilten, wahrscheinlich auch, weil sich so langsam der Hunger einstellte. Einmal noch Topfgucken, ab und zu umrühren und zur Freude aller – das Essen war fertig. Auch Eddy, der Hund schaute aufgeregt, ob er eine Kleinigkeit ergattern kann. Alle trafen sich vergnügt beim Koch Team, füllten ihre Schalen und suchten sich einen schönen schattigen Platz zur Pause. „Endlich Essen, aber noch wichtiger, endlich Schatten“.
Nach der Mittagspause gingen alle wieder an ihre Arbeit, bei der Gruppe Kochen sah diese nach langem Geschirrspülen aus. Aber zu dritt ging es dann doch schneller als gedacht und man konnte sich auf das Aufbauen der Kaffeetafel (frischer Kaffee, Franzbrötchen und Marzipancroissants) konzentrieren.
Der Bootssteg blieb zunächst weiterhin eine echte Herausforderung, immer wieder mussten die Winkel gemessen und korrigiert werden. Plötzlich wurde eine Blindschleiche im Wasser gesichtet und gescherzt: „Vorsicht Eddy, die können einen Hund mit einem Happs verschlingen“… Die Schlange interessierte das aber nicht weiter und verschwand lieber wieder im Schilf. Am späten Nachmittag war der neue Steg dann endlich fertig.
Am Ende des Tages waren alle Arbeiten (und alle Helfer*innen) geschafft und die Leitung vom Reiterhof rundum glücklich: „Es ist richtig gut gelaufen. Das war eine überaus motivierte Truppe. Die sind mit einem großen Teil eigener Werkzeuge und Maschinen inkl. Generatoren angerückt und haben tatsächlich alle Projekte geschafft. Auch wenn die Hitze zwischendurch einigen zu schaffen machte, hat sich die gute Laune bis zum Ende gehalten. Wir haben den Tag dann gegen 18 Uhr nach einer Stärkung durch diverse Pizzen und mit ein paar Flaschen Bier ausklingen lassen. Wir sind der Firma Garbe sehr dankbar und werden sicher in Kontakt bleiben.“
Am Ende gab es noch für jeden eine Trinkflasche aus Glas als Dank für das großartige Engagement.