Euler Hermes packt’s an
Nach tagelangem Regen strahlt an diesem Tag endlich die Sonne. Es sind also beste Bedingungen für einen Social Day. An diesem Tag tauschen knapp 70 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Euler Hermes ihren Schreibtisch gegen Malerpinsel, Gartenhandschuhe und Werkzeug, um einigen gemeinnützigen Einrichtungen in Hamburg etwas Gutes zu tun.
Ab 11:30 Uhr geht es los: drei Teams starten von der Zentrale aus und machen sich auf den Weg zu ihren Einsatzorten. Das erste Team hat den weitesten Weg vor sich: Sie fahren nach Rissen zum Kinderhospiz Sternbrücke, wo an diesem Tag Gartenarbeiten auf dem Plan stehen. Begrüßt werden Sie von Iris Jung, der Hausleitung, und den Gärtnern, die sich sehr über die Unterstützung freuen. Das Kinderhospiz Sternbrücke hilft seit 2003 lebensbegrenzt erkrankten Kindern, Jugendlichen und, seit der Eröffnung des Jugendhospizes im Jahr 2010, auch jungen Erwachsenen bis zum Alter von 27 Jahren, zusammen mit ihren Angehörigen einen würdevollen Weg bis zu ihrem Tod zu gehen.
Auf die Helferinnen und Helfer warten verschiedene Aufgaben: Im Innenhof gilt es unter den kritischen Blicken zweier Mini-Schweine Unkraut zu jäten und Tannenzapfen zu sammeln, die sich zahlreich verteilt haben. Zwei Teilnehmer haben die Aufgabe bekommen, sich um die Rasenflächen zu kümmern und diese zu mähen, und zwar von Hand. So anstrengend diese Aufgabe auch ist, die Begeisterung ist groß, sodass einer sogar zugibt, gern sämtliche Rasenflächen mähen zu wollen. Derweil arbeiten zwei Helferinnen mit Feingefühl im Erinnerungsgarten, wo die Gedenklichter von Unkraut befreit werden sollen und gereinigt werden müssen. Außerdem steht Heckenschneiden auf dem Programm. Das Team ist so schnell, dass sie sogar eine Stunde vor dem geplanten Ende mit ihren Aufgaben fertig sind. Aber da haben die Gärtner schon eine neue Idee: Zum Endspurt werden Gehwege und deren Begrenzungen in Angriff genommen. Bei der Abschlussrunde heißt es dann, es habe Spaß gemacht, auch wenn die Thematik einen nachdenklich stimmt.
Das zweite Team hat es nicht sehr weit und kann zu Fuß zu seinem Einsatzort laufen. Sie helfen heute in einer Folgeunterkunft für Geflüchtete und Obdachlose von Fördern & Wohnen. Fördern und Wohnen gibt obdach- und wohnungslosen Menschen ein Dach über dem Kopf und hilft ihnen, wieder Fuß zu fassen. Flüchtlinge und Asylbewerber finden hier ebenso eine Bleibe auf Zeit wie Menschen aus Hamburg. Senioren und Menschen, die es auf dem Wohnungsmarkt besonders schwer haben, können bei f & w auf Dauer wohnen. Für Menschen mit Behinderungen und psychischen Erkrankungen bietet f & w Wohnung und Teilhabe. Die Unterkunft in der Sibeliusstraße ist eine sogenannte Folgeunterkunft. Hier wohnen in 43 abgeschlossenen Wohnungen bis zu 232 Menschen, meist Familien, die als Zuwanderer zu uns gekommen sind. Die größte Gruppe stellen Flüchtlinge aus Afghanistan sowie eine zunehmende Gruppe von Hamburger Wohnungslosen: viele von ihnen wiederum mit Migrationshintergrund.
Vor Ort gilt es, in vier Häusern die Eingangsflure zu gestalten. Im Vorwege haben die Bewohner sich als Thema die vier Elemente ausgesucht, die nun in den Hauseingängen als Motive dienen. In Haus 14 ist das Thema „Luft“ vorgegeben und im Laufe des Tages finden Wolken, Schmetterlinge und Vögel als Motive einen Platz an den Wänden. Ein Haus weiter im Eingang 16 steht das Element „Wasser“ im Vordergrund und neben giftgrünen Kelp-Pflanzen sind Fische und Tintenfische zu entdecken. Im Haus 18 entsteht derweil ein ganzer Wald aus Bäumen, Blättern und Vögeln. Hier spiegelt sich das Element „Erde“ wieder. Übrig bleibt als Thema nur noch „Feuer“, das sich in Haus 20 nur mit viel Phantasie wiederfindet. Eine große Sonne und Dino-saurier schmücken hier die Wände. Zum Malen kommen im Laufe des Tages auch einige Be-wohner dazu, die von der Aktion so begeistert sind, dass sie gern die Flure in allen Stockwerken gestalten möchten und überlegen in den kommenden Wochen, einfach weiter zu machen. Auch die Helferinnen und Helfer haben Spaß bei ihrem Einsatz und kommen so gut voran, dass zum Ende des Nachmittags alle Flute tatsächlich fertig sind. Mit einem riesigen Dankeschön wird das Team von der Einrichtungsleitung verabschiedet, die im Nachhinein immer wieder den Kopf schüttelt und begeistert erklärt, sie hätte nicht gedacht, dass wir das alles schaffen.
Das dritte Team hat sich zur Villa Kunterbunt, einem Aktivspielplatz, aufgemacht. Hier werden im Laufe des Nachmittags ein Hochbeet gebaut, das Gelände von Gestrüpp befreit und Hecken und Büsche zurück geschnitten. Aber auch hier steht Rasen mähen auf dem Plan. In der Villa Kunterbunt in Hamburg Steilshoop werden Kinder im Alter von 5 bis 14 Jahren im offenen Bereich betreut. Das heißt Kinder können im Rahmen der Öffnungszeiten ohne Anmeldung kommen und gehen. Sie werden von drei Erziehern mit langjähriger Erfahrung in der Aktivspielplatzarbeit betreut und in ihrer Persönlichkeitsent-wicklung gefördert. Aber auch mit Essen versorgt, wenn es zu Hause kein Mittag gibt.
Bei schönstem Wetter legen die fleißigen Helferinnen und Helfer los und kommen den Nachmittag über gut voran. Rasen wird ausgestochen, Kaninchenzaun gezogen und Erde geschaufelt. Auch ein paar Pflanzen für das Hochbeet stehen schon parat. Später tauchen auch einige Kinder auf, die interessiert schauen, was die Erwachsenen auf „ihrem“ Spielplatz anstellen. Der Nachmittag vergeht wie im Fluge und zum Schluss gibt es ein riesiges Dankeschön vom Team der Villa Kunterbunt.
Alles in allem ein gelungener Tag für alle Beteiligten, für die Gemeinnützigen und alle Helferinnen und Helfer.